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Perchtoldsdorfer Hütereinzug 2016

6. November 2016 @ 9:45 - 12:00

Perchtoldsdorfer Hütereinzug 2016

Der Perchtoldsdorfer Hütereinzug ist das größte Erntedankfest Österreichs.

Es verfügt über eine Tradition die bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht.

2010 wurde der Perchtoldsdorfer Hütereinzug nach den Kriterien der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Jeden ersten Sonntag nach St. Leonhard (6. November) wird in Perchtoldsdorf der traditionelle Hütereinzug oder „Hiataeinzug“ abgehalten. Dabei ziehen die Hüter oder „Hiata“ – junge Männer aus den Weinhauerfamilien – gemeinsam mit ihren Familien in einem von der Blasmusikkapelle begleiteten Festzug zum Dankgottesdienst in die Kirche.

Dem Zug voran reiten drei Hüter auf geschmückten Pferden. Zentrales Element des Festzuges ist die „Pritschn“, ein etwa 80 kg schwerer, auf einer Stange befestigter und mit Eichenlaub verzierter Drehkörper, an dessen oberem Ende zwei goldene Herzen aus Walnüssen angebracht sind. Sie stellt die Erntekrone dar. Der Pritschenträger muss das Gestell beim Gehen „tanzen“ lassen, also in Drehung versetzen.

Nach dem Gottesdienst wird dem Pfarrer ein Ständchen dargebracht. Anschließend begibt sich der Zug vor das Rathaus, wo sich auf einem Podium die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingefunden haben und wo eine große Menschenmenge das Treiben verfolgt.

Nach Begrüßungsworten des Weinbauvereins-Obmannes hält der Bürgermeister eine kurze Ansprache, und danach tritt der Humor in seine Rechte. Als Höhepunkt und Abschluss werden die Gstanzln abgesungen: In Vierzeilern, die von „reimkundigen“ Weinhütern selbst verfasst sind, werden in einem lustigen Volksgericht die kleinen Schwächen der Mitbürger/innen gegeißelt.

Das eigentliche Fest dauert von Samstag bis Montag und beginnt mit der „Vorfeier“ am Samstagabend. Am Sonntagvormittag findet der Umzug statt, und am Montag die „Nachfeier“, bei der die „Hiata“ das Fest im kleinen Kreis im Haus des Hütervaters gemütlich ausklingen lassen.

Die Bestellung der Weingartenhüter, die heute noch in zeremonieller Weise erfolgt, geht in das Mittelalter zurück; die ältesten Aufzeichnungen darüber stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die Weinhüter waren bis in die 1970er Jahre beeidete Wachorgane, die ab der Traubenreife bis zur Beendigung der Lese im Weingarten in Hüterhütten lebten. Sie mussten die ganze Hutzeit über nüchtern sein und durften keinen Frauenbesuch empfangen, hatten Traubendiebe sowie Wild und Vögel abzuwehren und die bei der Lese eingesetzten Arbeiter zu überwachen.

Dass der Hütereinzug zum Tag des hl. Leonhard, der kein Weinheiliger, sondern Viehpatron und Patron der Gefangenen ist, stattfindet, wird in der Überlieferung mehrfach begründet, eine schlüssige Erklärung gibt es dafür aber nicht.

Verkostungsmöglichkeit des jungen Jahrganges von 10.00 bis 12.00 Uhr Marktplatz Perchtoldsdorf.

Details

Datum:
6. November 2016
Zeit:
9:45 - 12:00
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstaltungsort

Zentrum Perchtoldsdorf
Marktplatz
Perchtoldsdorf, Niederösterreich 2380 Österreich
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