Ostereier färben

Ostereier färben: Ein schöner Brauch

Von am 9. Januar 2024 3 460 Views

Ostereier färben: eine christliche Tradition

Ostereier zu färben ist ein Brauch, der sich in vielen Kulturen als Ausdruck von Freude und Hoffnung während der Osterzeit manifestiert hat. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich diese Tradition in verschiedenen Gesellschaften entwickelt und ist heute ein fester Bestandteil des Osterfestes.

Obwohl sich die genauen Ursprünge dieses farbenfrohen Brauchtums in der Geschichte verlieren, ist die Verbindung der Eier zum Frühling und zur Auferstehung unübersehbar.

Allgemein gilt in der europäischen Kunstgeschichte das Ei als Symbol für die Auferstehung und auch auf Marienbildern kommt es im Hintergrund oder als Randmotiv als Hinweis auf die jungfräuliche Geburt vor.

Das Ei ist auch ein Zeichen der Fruchtbarkeit und das Siegeszeichen des Lebens über den Tod. Im Mittelalter wurden Eier sogar als Zahlungsmittel eingesetzt.

In der Kunst und in der Volksfrömmigkeit des Mittelalters bis hin zur Gegenwart spiegelt sich die Wertschätzung des Eies als Zeichen des Lebens und der Erneuerung wider. Die Tradition des Färbens und Verzierens von Ostereiern ist ein kreativer Ausdruck dieser tief verwurzelten Symbolik, die sowohl religiöse als auch weltliche Bedeutungen umfasst und bis heute in vielen Kulturen lebendig bleibt.

Ostereier zu färben ist ein sehr alter Brauch, der von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa bekannt ist. Den genauen Ursprung dieses Brauchs kennt man nicht, jedoch wird in der christlichen Theologie schon lange auf die Ei-Symbolik Bezug genommen und im Mittelalter ist die Deutung des Eies auf die Auferstehung Christi bekannt.

Verwendung von bestimmten Farben beim Osterei

Mittlerweile gibt es Ostereier in allen erdenklichen Farben, jedoch haben bestimmte Farben in einigen Regionen auch eine spezielle Bedeutung:

  • Rot symbolisiert den Opfertod Christi
  • Gelb steht für den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit
  • Weiß ist die Farbe der Reinheit
  • Grün steht für Jugend und Unschuld
  • Orange für Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz

Wer auf industrielle Farben verzichten möchte, kann auf die althergebrachten Färbetechniken zurückgreifen. Wir haben die wichtigsten pflanzlichen Zutaten aufgelistet:

  • Ostereier färbenGelbe Ostereier: Kamille, Goldrute oder Blätter des Apfelbaums
  • Gelbgrüne Ostereier: Brennnesselblätter, Schachtelhalmkraut oder Birkenblätter
  • Orangebraune Ostereier: Zwiebelschalen
  • Braun getönte Ostereier: Walnussbaumblätter oder Eichenbaumblätter
  • Rotviolette Ostereier: Rotkohl oder Rote Rüben
  • Blaue Ostereier: getrocknete Heidelbeeren, Holunderbeeren oder schwarze Ribiseln

Aber auch mit Tee können die Eier wunderbar gefärbt werden.

Ostereier verzieren

Das Färben der Ostereier ist nur der Anfang eines kreativen Prozesses, bei dem aus einfachen Eiern wahre Kunstwerke entstehen können. Die Verzierung von Ostereiern bietet die Möglichkeit, Individualität und handwerkliches Geschick zum Ausdruck zu bringen.

Mit verschiedenen Techniken und Materialien lassen sich einzigartige Muster und Designs kreieren, die die bunte Vielfalt des Osterfestes widerspiegeln. Ob traditionelle Muster, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, oder moderne Interpretationen – beim Verzieren von Ostereiern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Wer nicht nur einfarbige Eier möchte, sondern seine eigenen Kunstwerke erschaffen will, kann unter verschiedenen Techniken wählen. Im Blog von Ilse Simonides werden die angeführten Techniken genau erklärt.

1) Wachstechnik: Hier wird Wachs auf das naturbelassene Ei aufgetragen und danach gefärbt. Dort, wo das Wachs war, bleiben die Stellen hell.

Ostereier färben Strumpftechnik2) Kratztechnik: Dabei muss das Ei vorher gefärbt sein, und wie der Name schon sagt, wird mithilfe eines spitzen Gegenstandes ein Muster in das Ei gekratzt.

3) Ätztechnik: Mit einer Säure, die die Farbe zerfrisst, werden Muster in das vorher gefärbte Ei gezeichnet.

4) Strumpftechnik: Hier können Sie Blätter mit einem Nylonstrumpf am Ei befestigen und damit ins Färbebad legen. Diese Technik ist eine der einfachsten! Das Ergebnis sind jedoch wunderschöne, naturbelassene Motive.

Buchtipp zum Ostereier färben

Sie möchten Ostereier färben, ohne Chemie und künstliche Farbstoffe?
Dann empfehlen wir zum Nachlesen das Buch »Ostereier färben – natürlich und kreativ«.

Darin stellt die Ergotherapeutin Christine Mittermayr unterschiedliche Methoden für die Farbherstellung aus natürlichen Zutaten vor und gibt Tipps, wie die Ostereier verziert werden können:

  • Schritt-für-Schritt-Anleitung: vom rohen Ei zum fertigen Kunstwerk
  • Färbemittel aus der Küche: Eier färben mit Kurkuma, Rotkraut und Co
  • Warm- oder Kaltfärben? Tipps und Tricks für leuchtende Farben
  • Farbenlehre: so entstehen Farbnuancen und Tönungen durch Mischen
  • Verzierungen: Effekte durch Blätter, Sticker oder Gummibänder schon beim Färben erzielen

Sollte es durch so viel Inspiration beim Ostereier färben und bemalen zu einer Eierschwemme kommen, weißt die Autorin Rat: Ihr Rezept für leckeren Ei-Aufstrich sorgt dafür, dass kein Ei ungenutzt bleibt!

Quelle: Wikipedia, Kirchenweb

Bildquelle: tschink2010 – Pixabay, Dirk Ingo Franke – Wikimedia Commons

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