Hut Zum Dirndl

Faszination gleich Fascinator!

Von am 5. September 2017 1 90 Views

Ihr habt Fragen zum oben genannten Titel? Das dachten ich mir, denn ich habe auch gleich die Antworten parat!

Der Fascinator, ein alter Hut? Wohl kaum!

Sie muten an, wie aus einer anderen Zeit, die „Fascinators“. Wer von euch mit ihnen überhaupt nichts anfangen kann, dem sei hier geholfen. Unter einem „Fascinator“ versteht FRAU einen festlichen Kopfschmuck, der gerne als Beiwerk gesehen wird, aber in der Tat keines ist. Ist der Fascinator nun ein alter Hut oder wieder im Kommen? Dieser Frage möchte ich nun auf den Grund gehen!

By Lukesong (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Bild: Lukesong

Sie begegnen uns immer wieder, egal, ob Society-Hochzeit, Ladies Night oder Kunst-Event, überall, wo glanzvolle Feste gefeiert werden, taucht er unvermittelt auf, der Fascinator. Hierzulande sieht FRAU ihn oft, wenn die Hochzeitssaison in vollem Gange ist. Der Fascinator verbindet einen gewissen Hauch von Kitsch und die Erinnerung an vergangene Zeiten, in denen kecke Jagdhütchen zum guten Ton gehörten, mit einem kleinen ironischen Augenzwinkern – und kommt an!

Dabei ist er schon ein ganz besonderer Hingucker. Ein faszinierendes Hütchen, das auf einer stilvollen Gartenparty genauso gern gesehen wird, wie beim Afternoon-Tea oder dem legendären Hut-Schaulaufen der Briten anlässlich des Pferderennens von Royal Ascot. Diese Briten, bei ihnen gehört der Fascinator für die Lady einfach traditionell dazu, wenn ein angemessener Auftritt es verlangt. Kleider machen eben Leute!

Aber, was wären Kleider ohne die entsprechende Kopfbedeckung? Auch sie spielte in den vergangenen Jahrhunderten keine untergeordnete Rolle und machte besonders die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Schicht kenntlich. Wer jetzt noch den Fascinator als schillerndes Beiwerk sieht, liegt garantiert „schief“.

Sieht FRAU es ganz streng, dann sieht sie darin eher ein Haargesteck als ein keckes Hütchen. In diesem Zusammenhang spielen sowohl Kämmchen und Clips als auch Haarreifen eine große Rolle, die mit einem fließenden Stoff oder einem kurzen Schleier, gekonnt & kunstvoll, mit Blüten, Federn, Perlen, Spiralen oder Pailletten ins rechte Licht gerückt werden.

Dabei sind der Kreativität keine engen Grenzen gesetzt, denn beim Fascinator zielt alles auf eine möglichst große Wirkung. Die Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte e. V. behauptet auf ihrer Homepage sogar, dass er, der Fascinator, im Gesamtoutfit die absolute Hauptrolle spielt – ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Saucer – eine Weiterentwicklung des Fascinators

Wenn FRAU es noch dramatischer mag, wählt sie die Weiterentwicklung des Faszinators, den Saucer – etwas größer und tatsächlich an eine Untertasse erinnernd. Charakteristisch ist dabei seine etwas schräg bis senkrecht stehende, durch einen Haar-Reif gehaltene Scheibe. Der Kindermund würde vielleicht sagen: Mama, da kommt eine Dame mit einem Osterei mit Schleife auf ihrem Kopf!

Bevor, Ende des 18. Jahrhunderts, der kurze Hutschleier erstmals die Bühne der Eitelkeiten betrat, waren es kleine, reich verzierte Damenhüte, die in den unterschiedlichsten Formen ihren großen Auftritt hatten. Als Vorläufer des Saucer kann der in den 1770er-Jahren in Frankreich beliebte Watteau-Hut bezeichnet werden, der reich mit Straußenfedern geschmückt, als eine flache Scheibe am Vorderkopf definiert werden kann.

Eine Form übrigens, die auch in Deutschland in den 50er-Jahren ein Revival erfuhr. Und was begeistert uns heute? Heute ist es der tiefe Griff in die vielfältige Stilkiste der vergangenen Epochen, der den angesagten Vintage-Look wieder hervorzaubert.

Hut oder Hütchen zum Dirndl?

Sportalm Dirndl HW 2017

Bild: Sportalm

Hut oder Hütchen – das ist hier die Frage! Zart-elegant oder ausladend-schrill, so manche glaubt sich für den perfekten Hut-Haute-Couture-Auftritt geschmackvoll in Szene zu setzen, und erntet nur ein müdes Lächeln, beim Fascinator gehen Meinungen unterschiedliche Wege.

Viele sehen darin ein großes Gebilde vor der Stirn, eine Brezel oder aber eben ein Osterei mit Schleife – das ist ja das Schöne an der Mode und ihrer Kreativität, sie erregt und beruhigt die Gemüter gleichzeitig…

Schauen wir uns nun hierzulande um, dann treffen wir auf weitaus weniger avantgardistische Fascinatoren. Steht eine Trachten-Hochzeit ins Haus, so wählt die Braut häufig das „Hütchen mit Feder“, welches auch gerne als gelungene Ersatz-Option für einen langen Schleier gilt.

Wenn FRAU es genau betrachtet, so sind alle filigranen oder üppigen „Hütchen-Kreationen“ der heutigen Modisten, eigentlich alte Hüte, denn sie sind lediglich als Neuinterpretationen eines edlen Kopfschmucks anzusehen, dessen Wurzeln bei der jungen französischen Königin Marie Antoinette liegen. Sie, die von 1755 bis 1793 lebte, erwies sich schon damals als eine Stilikone ihrer Zeit und übte so einen starken Einfluss auf die adlige Mode aus.

„Insider“ behaupteten damals, dass sich die Perücken im Schloss von Versailles höher und höher türmten und die künstliche Haarpracht, die mit farbenfrohen Straußenfedern, Juwelen und sogar Schiffsmodellen immer pompösere Formen annahm, mit Superlativen zu umschreiben war.

Frei nach Shakespeare „Wie es euch gefällt!“ – ging es schon damals zu – ein Grund mehr, es auch heute mal in puncto Fascinator „krachen“ zu lassen. Also Ladys traut euch, Faszination gleich Fascinator!

Hut zum Dirndl? Trau Dich doch!

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